„Das ist schlimmer als Brexit, Trump und Handelskrieg“ – Dieser Artikel der FAZ beschreibt das Misslingen von ERP-Projekten (Gewinnrückgang, Zeitverluste, Lieferschwierigkeiten). Wir wissen zwar nicht, um welche Software und um welches ERP-Unternehmen es in dem Artikel geht, möchten den Anlass aber trotzdem nutzen, um unsere Gedanken zu dem Thema zur erläutern. Folglich geht es in diesem Artikel um die Mitwirkungspflicht beim ERP-Projekt.
Warum misslingen ERP-Projekte?
Häufig werden Fehler für misslungene ERP-Projekte auf Seiten des Softwareunternehmens gesucht. Damit machen es sich die Unternehmen und damit die Auftraggebenden allerdings sehr leicht. Es ist schlichtweg falsch, zu glauben, dass mit der Bezahlung der Rechnungen die gesamte Arbeit auf Kundenseite erledigt ist.
Unserer Ansicht nach ist ein solches Projekt vor allem Teamwork: ein Zusammenspiel beider Seiten. Wir würden sogar von dem Verhältnis 50:50 sprechen. 50 % des Erfolgs macht also die Mitwirkungsbereitschaft und -fähigkeit auf Kundenseite aus. Es ist also wichtig, dass Sie Ihre Mitwirkungspflicht beim ERP-Projekt verstehen und umsetzen.
Was ist auf Kundenseite zu erledigen?
Folgendes erwarten wir von unseren Kunden:
- Engagement und die richtige Einstellung
- Wissen, worauf Sie sich einlassen und was ein ERP-Projekt bedeutet (= zusätzliche Arbeit neben dem Tagesgeschäft)
- Schaffung von Kapazitäten bei Key Usern (Zuarbeiten, Funktionen testen, die Bedienung der Anwendung erlernen sowie Feedback geben neben ihrem regulären Tagesgeschäft)
Nur so können Sie am Ende des Projekts auch von einer Software profitieren, die genau ihren Vorstellungen und Ansprüchen entspricht.
Bei der Wahl des Softwareunternehmens ist neben harten Faktoren also wichtig, dass Sie menschlich zusammenpassen und ein gutes Team bilden können. Schließlich gehen Sie eine Kooperation ein, die regulär zehn bis fünfzehn Jahre lang andauert.
Fazit
Zusammenfassend besteht ein erfolgreiches ERP-Projekt aus zwei wesentlichen Hauptfaktoren:
- auf Kundenseite: Mitmachen und Änderungen zulassen
- auf Anbieterseite: Zuhören und praxisgerecht umsetzen
Aus diesem Grund beginnt bei uns jede Softwareeinführung mit einem Kick-Off Meeting, das neben den Pflichten (u. a. Mitwirkungspflicht) auch die Erwartungen aller beteiligten Personen thematisiert. Gleichzeitig dient das Kick-Off Meeting dazu, das notwendige Verständnis für die Herausforderungen und Voraussetzungen zu schaffen, so dass keine Missverständnisse entstehen und harmonierende Gruppen zusammenarbeiten.