7. Mai 2020

Cloud Computing: Die 7 größten Mythen rund um die Cloud

Reif für die Cloud

Deutschland und die Digitalisierung – eine Hassliebe?! Einerseits lieben wir Deutschen Forschung und Innovationen, andererseits werden Technologien vor dem Einsatz genauestens hinterfragt und kritisiert. So ist es auch mit der Cloud. Dabei ist die Cloud umgangssprachlich gesprochen das Gehirn der Digitalisierung und damit das Element, welches die Digitalisierung dominiert und vorantreibt. Warum ist der Anteil der Unternehmen, die auf die Cloud setzen, bislang noch gering? Wir beschäftigen uns heute mit den sieben größten Cloud-Mythen und verraten, wie viel Wahrheit wirklich dahinter steckt:

Cloud-Mythos Nr. 1: Die Cloud ist nicht sicher

Gibt man bei Google “Ist die Cl…” ein, wird als erster Vorschlag “Ist die Cloud sicher?” als Suchbegriff vorgeschlagen. Der erste Mythos verrät, wie viele Leute sich mit dem Thema beschäftigen. Die Frage sollte besser lauten “Wie kann ich meine IT-Infrastruktur so sicher machen, wie es ein großer Cloud-Anbieter kann?”.

Denn in puncto Sicherheit kann kein mittelständisches Unternehmen das Sicherheitslevel erreichen, welches ein Cloud-Betreiber mithilfe seiner Ressourcen erreichen kann. An dieser Stelle sind die Ressourcen und das Kapital nicht vergleichbar.

 

Cloud-Mythos Nr. 2: Cloud und DSGVO? Das passt nicht zusammen

Das Thema Datenschutz gewinnt immer mehr an Gewicht. Wer hat Zugriff auf die Unternehmens- und Personendaten? Wo werden diese gespeichert? Und wie werden sie geschützt? Die Cloud-Betreiber sind zwar dazu verpflichtet den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung nachzukommen, jedoch ist im Endeffekt der User derjenige, der für die Einhaltung verantwortlich ist.

Solange Sie darauf achten, dass der Anbieter vertrauenswürdige Zertifikate vorweisen kann und der Standort der Datenspeicherung in Europa oder bestenfalls sogar in Deutschland liegt, müssen Sie sich um die Einhaltung der DSGVO durch den Cloud-Anbieter keine Sorgen machen. Zudem übertreffen die angewandten Sicherheitsstrukturen der etablierten Anbieter die Mindestanforderungen der EU-DSGVO zumeist deutlich.

 

Cloud-Mythos Nr. 3: Cyber-Kriminelle haben leichtes Spiel

Sie dürfen sich Cyber-Kriminelle heutzutage nicht mehr nur als Einzelgänger/-innen vorstellen, die im Keller sitzen und ein paar Daten klauen möchten. Cyberkriminalität ist mittlerweile ein ganzer Industriezweig, der aktiv Geld verdient. Der Trend in der Hacker-Welt geht dahin, gezielt mittelständische und kleine Unternehmen als Opfer auszuwählen. Warum? So haben die Cyber-Kriminellen ein leichtes Spiel. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ist es häufig sehr einfach, Sicherheitslücken aufzuspüren.

In großen Unternehmen sind die Sicherheitsvorkehrungen dagegen meist so hoch, dass es ein zu großer Aufwand wäre, diese anzugreifen. Große Cloud-Anbieter kennen die Tricks und Vorgehensweisen der Kriminellen, denn Sie sammeln in speziellen Abteilungen alle Daten über Cyber-Angriffe und nutzen sie, um die Cloud stetig zu verbessern. Sie als Kundin bzw. Kunde profitieren auch davon, dass Updates automatisch durchgeführt werden und Sie somit immer auf dem aktuellsten Sicherheitsstand sind.

 

Cloud-Mythos Nr. 4: Updates ohne Rücksprache beeinträchtigen die Arbeit

Und damit sind wir schon beim nächsten Mythos: Die Updates. Häufig befürchtet die IT-Administration, dass der Umzug in eine Cloud einen Kontrollverlust bedeutet und dass Updates einfach so automatisch installiert werden und schlimmstenfalls die geschäftskritischen Prozesse lahmlegen.

Doch die Updates werden durch die Betreiber zuvor auf Herz und Nieren getestet und erst mit Bestehen eingespielt. Zudem können Sie als Kundin bzw. Kunde in vielen Fällen die Update-Intervalle und genauen Zeitpunkte auf Ihre Bedürfnisse anpassen (allerdings nicht gänzlich aussetzen).

 

Cloud-Mythos Nr. 5: Daten sind nur online verfügbar

Häufig wird davon ausgegangen, dass Daten, die in der Cloud gespeichert sind, ausschließlich online aufrufbar sind. Das ist so jedoch nicht korrekt. Die meisten großen Cloud-Anbieter, wie Microsoft, bieten Offline-Funktionen an. So sind Daten von überall aus verfügbar.

Lediglich die Aktualisierung findet erst wieder statt, wenn eine Internetverbindung besteht. Ein Beispiel hier sind die Field Service Lösungen, welche ohne eine Offline-Fähigkeit erst gar nicht wettbewerbsfähig wären.

 

Cloud-Mythos Nr. 6: Cloud vs. lokaler Server – eine andere Möglichkeit gibt es nicht

Cloud oder lokaler Server? Für viele Unternehmen ist der abrupte Wechsel von einem zum anderen ein großer Schritt. Dabei gerät häufig in Vergessenheit, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt, die sich ganz hervorragend zum Übergang eignen. Eine Option ist der schrittweise Wechsel.

Dabei werden zuerst unkritische Daten und Dokumente sowie Daten, die keine regelmäßige Verbindung zum lokalen Netz benötigen, in die Cloud ausgelagert. Sind die Verantwortlichen dann mit der Erfahrung zufrieden, ziehen nach und nach weitere Elemente in die Cloud um. Ist das auch für Sie eine Alternative?

Eine weitere Option ist der hybride Betrieb von Infrastrukturen und Anwendungen, wodurch eine noch höhere Ausfallsicherheit gegeben ist.

 

Cloud-Mythos Nr. 7: Umstieg auf die Cloud = digitale Transformation

Am Anfang eines Cloud-Projekts steht meist ein Unternehmen, welches die Digitalisierung angehen möchte. Die Geschäftsführung beschließt also, dass von nun an eine Cloud-Lösung genutzt wird. Die geht häufig mit dem Irrglaube einher, das Unternehmen sei jetzt digital unterwegs, alle würden super effizient arbeiten und seien glücklich.

Nein, so einfach ist das Ganze natürlich nicht. Die Cloud-Lösung ist nicht das Allheilmittel. Zwar ist die Buchung einer Cloud im Abo-Modell schnell, günstig und einfach, doch der Wechsel in die Cloud und erst die digitale Transformation müssen strategisch genau geplant werden. Und zur digitalen Transformation gehören weitaus mehr, als bloß die Auslagerung der Datenspeicherung. Das kann nur der erste Schritt sein.

 

Unser Fazit

Wir fassen noch einmal zusammen, was wir durch die Bewertung der Mythen gelernt haben:

  • Es ist schwierig, sicherer als ein großer Cloud-Betreiber aufgestellt zu sein.
  • Die Sicherheitsvorkehrungen der großen Cloud-Betreiber übertreffen die Mindestanforderungen der EU-DSGVO zumeist deutlich.
  • Cyber-Kriminelle haben vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen ein leichtes Spiel, Sicherheitslücken aufzuspüren.
  • Updates von großen Cloud-Anbietern sind zuvor ausgiebig getestet und die Intervalle bestimmen alleine Sie.
  • Daten in der Cloud sind online und offline verfügbar – lediglich Aktualisierungen laufen nur bei bestehender Internetverbindung.
  • Es gibt Optionen zwischen der rein lokalen Installation und der Auslagerung in die Cloud.
  • Zur digitalen Transformation gehört weitaus mehr, als nur die technische Basis durch die Cloud.

Bildnachweis: ID 355952 © Pixabay | Pexels

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